7.08.2012

Ein Dominostein fällt: Holland und Barret geben Workfare auf

Die Anti-Workfare Kampagne in Großbritannien hat einen bahnbrechenden Erfolg zu verzeichnen. Holland und Barret verkündeten den Ausstieg aus dem Workfare-Programm. Nach Bekanntgabe der Neuigkeiten twitterte das Syndikat der Solidarity Federation in Brighton: „wir haben eine wichtige Schlacht gegen Workfare gewonnen, doch der Krieg ist noch nicht vorbei“.

Die Meldung wurde rund 24 Stunden vor der nationalen Aktionswoche bekannt, die vom Boykott Workfare Netzwerk organisiert worden ist. Holland und Barret hatten das Workfare-Programm massiv unterstützt und wollte allein in diesem Jahr bis zu 1000 Menschen ohne Lohn beschäftigen. Und das bei einer Gesamtbelegschaft von 3500 Personen.



Doch seit ihrer Teilnahme an einer Konferenz des Arbeits- und Rentenministers Chris Grayling geriet das Unternehmen infolge regelmäßiger Proteste immer mehr ins Abseits der Öffentlichkeit. Die Menschen zeigten sich geschockt angesichts der Beteiligung des Unternehmens an dieser Maßnahme. Wütende Kunden überhäuften die Twitter und Facebook Accounts des Unternehmens mit Vorwürfen. Der unnachgiebige Druck hat nun zu einer Kehrtwende geführt. Spät in der Nacht erschien auf der offiziellen Facbook-Seite von Holland und Barret die Meldung, dass „die 60 Personen, die momentan noch in dem sogenannten Programm für Arbeitserfahrung für acht Wochen tätig sind, die letzten sind, die daran teilnehmen werden. Danach zieht sich Holland und Barret aus Workfare zurück“.

Stattdessen plant das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Job Center die unbezahlten Kräfte durch bezahlte Praktika zu ersetzen. Doch die Solidarity Federation wird die Lage bei Holland und Barret weiterhin im Auge behalten und jeden Täuschungsversuch mit neuen direkten Aktionen beantworten. Doch jetzt feiern sie erst einmal diesen Sieg gegen unbezahlte Arbeit. Als eine revolutionäre Gewerkschaftsinitiative von ArbeiterInnen und Erwerbslosen betrachtet die Solidarity Federation das Workfore-Prgamm als einen Angriff auf die ArbeiterInnen, welche die Löhne und Arbeitsbedingungen untergräbt. So erzählten die Angestellten von Holland und Barret, dass es seit der Einführung von Workfare keine Überstunden mehr gegeben hat, da die Tätigkeiten von unbezahlten ArbeiterInnen ausgeführt wurden.

Die Solidarity Federation wird nun die vom Boykott Workfare Netzwerk initiierte nationale Aktionswoche gegen Firmen unterstützen, die sich nach wie vor an diesem Programm beteiligen.

Solidarity Federation - Brighton Lokal (Workfare Arbeitsgruppe)


www.fau.org

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